Sonntag, 19. Juli 2015

Brig Lo

18. Efferd 1017 BF

Wir erreichen Brig Lo, nachdem wir durch Almada gereist sind, in Punin endlich wieder ein schönes Badehaus genossen und auf der Reise dem almadanischen Wein fröhnten. Dennoch liebäugel ich immer wieder dem scharf Gebrannten und eine meiner Feldflaschen ist immer gut gefüllt. Die Gebirge liegen stets links von uns und werden erneut höher. Der frische Westwind weht von den Bergen herab und als wir in die Stadt reiten, die auf einer Insel zwischen zwei Flussarmen des Yaquirs liegt, erzählt uns Ardo von der zweiten Dämonenschlacht, die vor 1000 Jahren hier wütete ehe die Götter Praios, Ingerimm, Efferd und die große Leuin persönlich aus Alveran erschienen um das große Dämonenheer des Hela Horas zu vernichten. An diesen Schlachtort, ein wenig nördlich von hier, wagt sich bis heute niemand, denn außer wehklagenden Geistern, Ghulen und sonstiges boronungefälliges streift dort nichts mehr umher. Die zweite Dämonenschlacht war der Untergang des Horasreiches und der Fall Bosparans. Schon als ich von Ghulen höre, kriecht mir wieder ein Schauer über den Rücken und ich bin froh, mir dieses Schlachtfeld nicht ansehen zu müssen. Was ich hörte reicht mir schon völlig. Auch Kaldrim regt sich auf, über die vielen Dämonen, die ihm schon begegneten, den finsteren Missbrauch der Magie und dass es nicht gerade hesindegefällig sein kann, dass so etwas immernoch sogar gelehrt wird.
Ardo fragt uns auf einmal wie wir es denn sehen würden, wenn Ragnar als allerletzte Möglichkeit einen Dämon zu unseren Gunsten beschwören würde, doch ich rege mich furchtbar darüber auf, dass er dies niemals ernst meinen könne, vor allem nicht als Rondrageweihter. Auch Kaldrim ist klar dagegen und Ardo lächelt plötzlich zufrieden und wohlwollend, da er genau diese Antworten erhofft hatte.
Wir statten dem großen Gestüt 'vom Berg' noch einen Besuch ab. Es ist wirklich wundervoll mit Elenviner Vollbütern und Shadifhengsten. Eine wahre Augenweide.
Nach vier weiteren Tagen erreichen wir Vinsalt und am nächsten Morgen verabschieden wir uns von Ardo, allerdings komme ich nicht umhin ihn nochmals zu umarmen, ihm zu danken und ihm sogar einen Kuss auf die Wange zu geben, ehe wir weiterreiten. Ich habe ihn trotz all unserer Streitereien ins Herz geschlossen, auch wenn das nichts mehr mit irgendwelchen körperlichen Schwärmereien zu tun hat, sondern liebe ich ihn eher wie einen Bruder. Möge Rondra ihn weiter beschützen.