Samstag, 18. Juli 2015

Das Rubinauge

4. Rahja 1015 BF

Als wir erwachen, liegen wir im Tsa-Tempel von Dragenfeld. Delian von Wiedbrück bringt uns Wasser und etwas zu essen. Er berichtet wie er uns im Turmkeller fand. Alles um uns herum ist eine einzige Wüstenei. Alles ist zu Staub zerfallen. Kein Baum, kein Strauch, kein Grashalm steht mehr, keine Leichen wurden gefunden. Das Dorf wurde dem Erdboden gleich gemacht. In großer Umgebung ist nichts mehr an Leben zu entdecken. Ich suche mir ein wenig einfache Kleidung im Tsa-Tempel, bevor wir uns auf den langen Heimweg machen. Mutter Linai hat das nächste Dorf nicht mehr erreicht, doch unsere Pferde bekommen wir wohlbehütet zurück. Meine Sachen, die ich am Waldrand zurückgelassen hatte, sind ebenso zerstört und ich habe außer der leichten Kleidung, meiner Waffen und ein wenig Geld nichts mehr. Die meisten von uns hatten ihr Hab und Gut an den Pferden, die Ardo wieder fand und in Sicherheit brachte. Das Wundfieber habe ich dank Ragnar überlebt und ich danke den Göttern dafür.

Ragnars linkes Auge beginnt sich zu verändern und im Laufe der Tage entwickelt sich ein roter Rubin in seiner Augenhöhle. Irgendwie beängstigend, doch Ragnar kann damit ganz normal sehen. Um die Leute nicht zu erschrecken bindet er sich eine Augenbinde um und wir gelangen gerade noch rechtzeitig nach Anderath zurück.