Sonntag, 19. Juli 2015

Das Tal der Elemente



Wir folgen der Straße, die Richtung Norden nach Lowangen führt. Der Himmel ist bedeckt, doch es regnet wenigstens nicht. Nach einiger Zeit sehen wir einen kleinen Pfad, der ins Gebirge führt und wir wenden uns auf diesem nach Osten. Ich schaue mir die Umgebung genauer an, da Magus Emmerich ebenfalls immer noch vermisst wird und ich finde einen seltsamen Langbogen im Gebüsch, ziemlich sicher von elfischer Machart. Ragnar bindet ihn an sein Pferd und wir reiten weiter. Die Wolken lichten sich und die Sonnenstrahlen tauchen das Gebirge in ein wunderschönes Abendlicht. Ein Berg liegt besonders schön im Schein und ich genieße den Anblick, bis die Sonne hinter den Bergen versinkt. Als es schon fast dunkel ist, hören wir ein wenig vor uns im Gebirge Stimmen, die von Orks stammen könnten. Als Ardo nach ihnen ruft, verstummen sie, doch es kommt keine weitere Reaktion. Wir kommen an ein kleines Lager, doch weit und breit ist niemand zu sehen. Ein weiterer Pfad führt noch höher ins Gebirge. Doch bei Nacht wäre es viel zu gefährlich ihm zu folgen. Plötzlich erkennen wir in der Ferne einen leuchtend blauen Schimmer und wir machen uns auf den Weg ihn zu erforschen. Unsere Pferde führen wir zu Fuß und gelangen nach einiger Zeit an einen Höhleneingang aus dem das Leuchten kommt.

Wir folgen einem langen dunklen Gang, der in einem riesigen Saal mündet. Alles liegt im blauen Schimmer eines großen Portalbogens an der gegenüberliegenden Seite. Auf dem Boden verstreut liegen Skelette, jedoch keinerlei Waffen oder sonstiges. Ich gehe langsam auf den Torbogen zu, immer darauf bedacht auf keine Knochen zu treten. Einmal bekomme ich einen Schreck, da ich neben mir aus den Augenwinkeln eine riesige Höhlenspinne entdecke, doch auch diese zeigt mit den Füßen nach oben und ist offensichtlich tot. Der Portalbogen trägt alle Elementarzeichen, außer Eis und in der Bogenspitze ist ein kleiner Rubin eingelassen. Doch es gibt keine Tür, sondern inmitten des Portals ist nur eine massive Felswand. Ich klopfe mit dem Dolchknauf an den Stein, doch nichts rührt sich. Ragnar versucht es mit Zauber und wir sehen wie sich eine dünne Eisschicht über den Rubin zieht, ehe sie zerplatzt und ein Windstoß uns alle zurückstößt. Wir versuchen mit Hilfe von Erde, Steinen oder Luft das Tor zu öffnen, doch reagiert der Rubin immer nur kurz. Als wir die Elemente in der Reihenfolge der Anordnung auf dem Bogen anwenden, löst sich die Felswand plötzlich wabernd auf und ein neuer Gang erscheint vor uns, der in die Tiefe führt. Wir folgen ihm, bis er auf einem Felsplateau endet und wir trauen unseren Augen kaum. Ein riesiges helles Tal liegt vor uns. Die Sonne scheint, der Himmel ist leuchtend blau und es weht ein warmer Sommerwind. Doch an den Talkesselseiten ergießen sich die Elemente in die Tiefe. Ein riesiger Wasserfall stürzt in einen darunterliegenden See, an einer anderen Stelle strömt zäh Lava die Wand hinunter in eine Erdspalte, gegenüber rutscht ein riesiger Gletscher hinab und nebendran hören wir das Pfeifen einer Windhose. Schräg vor uns liegt der Abhang voller Geröll und inmitten des Tals liegt ein riesiger Wald, der jedoch völlig versteinert scheint. Wir finden Treppen, die nach unten führen und steigen die vielen Stufen hinab. Die versteinerten Bäume glänzen dunkel und ölig und als Kaldrim an den Stein fasst, schneidet er sich ein wenig. Vorsichtig begeben wir uns in das Innere des Waldes. Keine Waldgeräusche sind zu hören, außer dem Tosen der umliegenden Elemente, hören wir nichts. Selbst die anderen Pflanzen und Tiere des Waldes sind zu Stein erstarrt. Irgendwann erreichen wir eine Lichtung mit einer Anhöhe. Ein weiterer Torbogen weist auf einen Weg unter die Anhöhe, während ebenso einige Stufen hinauf führen. Wir gehen erst nach oben und finden dort alle 6 Elemente in einem Kreis. Eine große Flamme des Feuers, eine Wassersäule, ein kleiner Wirbelwind, eine Eissäule, eine Steinsäule und einen Baum, der jedoch entzwei gesplittert und versteinert ist. Da wir weiter nichts finden können, gehen wir unter die Anhöhe und folgen wieder einem langen Gang, der uns wiederum in einen Raum führt. Der Raum ist mit allerlei Schrifttafeln getäfelt und in einer Ecke sehen wir einen Elf und einen Menschen gefesselt und geknebelt. Ich nehme beiden den Knebel aus dem Mund und wir erfahren, dass die beiden von Archon Megalon gefangen genommen wurden, weil er ihre Kraft benötigte. Der Mensch ist unser vermisster Magister Emmerich von Falkenstein. Während ich die beiden befreie, schaut sich Kaldrim eine Schrifttafel genauer an und liest uns vor, dass vor Urzeiten ein Geode dieses Tal entdeckte und während er hier die Elemente erforschte, errichtete ein finsterer Schwarzmagier eine Feste, welche die Harmonie der Elemente erheblich störte. Irgendwann in einer Vollmondnacht wurden dann alle Elemente erschüttert , am meisten Humus. Der Baum des Humus in der Ritualstätte wurde zerstört und dadurch pure Astralkraft freigesetzt. Doch der Geode schaffte es mit Hilfe der Elementarherren die Feste zu zerstören. Jedoch der Fokus, der im Inneren des Berges ruht, konnte nicht zerstört werden.

Plötzlich hören wir Schritte von oben herab kommen und wir begegnen einem bekannten Gesicht. Der Wanderer, der nach Lowangen wollte. Archon Megalon. Wir tauschen unsere Erkenntnisse aus und uns wird klar, dass Borbarad den Fokus seiner damaligen Feste unter dem Kloster wieder benutzen will. In ein paar Tagen ist Vollmond, wir erfahren jedoch auch, dass die Zeit hier unten langsamer vergeht als oben und wir beeilen uns zum Kloster zurückzukehren. Der geschwächte Elf will hier bleiben bis er wieder zu Kräften gekommen ist, Archon Megalon versucht weiterhin die Elementarherren zu rufen und wir nehmen Magister Emmerich mit zum Kloster.