Montag, 20. Juli 2015

Der Leviathanim

16. Rondra 1019 BF

Gegen Abend erreichen wir eine große Lichtung, die übersät ist mit altechsischen Bauwerken. Die Lichtung wirkt verwüstet und überall sind Ruß und Schmauchspuren zu sehen. Die drei Führer bleiben am Rand der Lichtung stehen und fordern uns auf weiter zu gehen. Wir sehen ein großes Bauwerk mit einem sicherlich 6Schritt großen Portalbogen mit einem zerstörten Tor. Dahinter sitzt in kauernder Haltung ein riesiger Leviathan. Doch er sieht schwach und verletzt aus. Seine trüben Augen treffen die meinen und als ich die Lichtung betrete, kommen zwei bewaffnete Krieger-Echsen auf uns zu. Jeder zieht die Waffen, doch ich versuche sie zu beruhigen.

Als die Echsen mich und das Szepter sehen, legen sie ihre Waffen nieder. Die Krieger reden auf mich ein, dass ich dem Leviathan das Szepter zurückbringen soll und das „N’churr“ erneuert werden muss. Sie erklären mir nicht was das ist, doch ich will Antworten und mit einem lächelnden „Die Wege der Götter sind unergründlich“ zu Ardo, packe ich das Szepter fest in meiner Hand und gehe zielstrebig auf den Leviathanim zu. Er ist eine beeindruckende Gestalt. Seine harten Schuppen wirken wie ein Panzer. Er versucht sich aufzurichten, jedoch ist er zu schwach. Seine wahre Größe misst sicherlich an die vier Schritt. Ich reiche ihm das Szepter in die Höhe und er greift danach. Doch ich kann das Szepter nicht los lassen. In diesem Moment verändert sich alles um mich herum. Die Umgebung verändert sich und ich stehe dem Leviathan in einer riesigen Arena gegenüber. Es herrscht Totenstille. Keine Jubelrufe, keine Beleidigungen, nur er und ich. Doch er ist nicht mehr geschwächt, sondern groß und stark. Ich wiederum habe wieder einen zweiten Arm, zwar ein Echsenarm, aber wenigstens zweihändig und mit einem Dreizack bewaffnet. Mit einem kurzen Nicken eröffnet er den Kampf und springt mit seinen starken Hinterbeinen ab in meine Richtung. Doch ich erkenne seinen Versuch, schon im Flug mit seinem Dreizack nach mir zu stoßen und weiche geschickt aus. Es entbrennt erneut ein Kampf auf Leben und Tod, gerade wo ich mich wieder erholt habe. Wir scheinen uns fast ebenbürtig. Doch von einem harten Schlag getroffen, sacke ich irgendwann endgültig auf die Knie und erwarte den finalen Stoß. Es war ein guter Kampf, ein ehrenvoller Kampf, nicht für irgend einen gröhlenden Mob, sondern für mich selbst. Schweiß rinnt mir vom Gesicht und tropft mir auf den geschuppten Arm. Der letzte Kampf war zweihändig! Ich denke an meine Gefährten. Schade, dass sie diesen Kampf nicht gesehen haben. Doch wieso sterbe ich hier? Alleine ?!

In diesem Moment verschwindet die Arena um mich herum wieder und ich stehe noch immer dem uralten Wächter gegenüber, ich blute ein wenig aus einigen Wunden, doch bei Weitem nicht so stark wie ich in der Vision getroffen wurde. Ich lasse verwundert das Szepter los und die Kriegerechsen danken mir. Ich bin „Nqisizz Levia'turak“ , „das kühne Tier mit dem Krötensinn“, dafür bereit IHN, den Fluch der Schlange, zu bekämpfen. Dann verschwinden sie mit dem Leviathan.
Die ganze Lichtung verwandelt sich plötzlich wieder in eine uralte verlasse Ruinenstadt, als wäre sie nie gefunden worden. Unsere Führer sind ebenfalls fort.
Wir nächtigen hier und ich versuche mir darüber klar zu werden, was geschehen ist und was das wohl für Auswirkungen haben wird, vor allem für mich. Ich bin ziemlich verwirrt. Es ist alles so undeutlich. Was ist das kühne Tier mit dem Krötensinn? Ich trage immernoch meinen Holzarm und auch sonst habe ich mich in keinster Weise verändert. Was also wird von mir erwartet?

Wir planen nach Tuzak aufzubrechen um endlich herauszufinden, was mit Delian von Wiedbrück geschehen ist.