Freitag, 17. Juli 2015

Die Einladung

24. Ingerimm 1015 BF

Am nächsten Morgen begeben Ardo und ich uns nochmals zum Rondratempel um zu beten und kehren zum Frühstück zurück. Danach reiten wir alle gemeinsam zu einem außerhalb liegenden Wehrhof. Schon von Weitem sehen wir die große Menge an Zelten und Pferden, die außerhalb der Mauern lagern. Diese sind gespickt mit unzähligen Greifenbannern. Am Tor erwarten uns Sonnenlegionäre in ihren prachtvollen Rüstungen und erst nachdem sie unsere Einladungen sorgfältig geprüft und unsere Pferde haben wegführen lassen, dürfen wir passieren. Als wir uns dem Eingang nähern, sehen wir zwei edle Kutschen, die die Symbole zweier Magierakademien tragen. Wir werden zu einem Vorraum geführt, in dem Sessel stehen und eine Obstschale steht auf dem Tisch. Während Ardo würdevoll stehen bleibt, mache ich es mir bequem und greife direkt nach einem Apfel. Er schmeckt noch schön säuerlich frisch und wir warten geduldig.

Auf einmal geht die Tür auf und ein Praiosnovize führt uns in einen großen Raum, in dem schon sicher ein Dutzend Personen anwesend sind. Alle sind in weiß und gold gekleidet. Der Novize stellt uns die scheinbar wichtigsten Personen vor, unter anderem den Praios-Hochgeweihten aus Baliho, der Mutter Linai zunickt, eine Magierin aus Perricum, einen Magus aus Gareth und seine Exzellenz Inquisitor Amando Laconda da Vanya persönlich. Wir stellen uns ebenfalls vor und kaum, dass wir geendet haben, stürmt festen Schrittes eine Schar von sieben Bannstrahlern in den Raum. Ukuria, der Anführer der Bannstrahler, fängt an wütende Tiraden gegen Magier und Magie loszulassen, da diese hier nichts zu suchen hätten und was hier überhaupt los sei. Scheinbar wurden sie nicht offiziell eingeladen, doch der Inquisitionsrat ist ganz ruhig und lässt sich von Ukuria nicht provozieren.

Man verlangt von uns Bericht von den Erlebnissen in Selem und Ardo berichtet. Ukuria fällt ihm ständig ins Wort und wird von Amando da Vanya zur Ruhe angehalten. Nachdem Ardo seinen Bericht geendet hat, füge ich noch die Geschehnisse in der Gorischen Wüste hinzu, doch wie erwartet, schenkt man uns schwer Glauben. Die Magierin aus Perricum erzählt uns von einem verrückten Magus aus Festum, der den Verstand zu verlieren scheint. Der Praiosgeweihte hatte, ebenso wie Linai, eine Vision. Es entbrennt ein großes Streitgespräch unter den Anwesenden, bis Kaldrim den Vorschlag unterbreitet uns einen zeitlichen Rahmen zu stellen um der Sache in Dragenfeld nachzugehen, danach wäre man evtl. schlauer. Man gewährt uns diesen Auftrag. Ebenso werden die Bannstrahler sofort zur roten Sichel geschickt um dort nach der Vision des Hochgeweihten zu forschen. Die Magierin soll sich weiter um Informationen kümmern, die den Verrückten betreffen und als alle entlassen werden, werden wir aufgefordert zu warten.

Da Vanya möchte uns gerne Glauben schenken, doch müssen wir schleunigst Beweise erbringen, die unsere Geschichte belegen, denn die Praioskirche wird bedroht und er wird mit allen erdenklichen Mitteln dagegen ankämpfen. Alle Fragen, die uns zu dem hiesigen Tempel beschäftigen, wehrt er bestimmt ab, dass das kircheninterne Angelegenheiten wären, die uns nichts angehen.

So machen wir uns auf den Weg nach Dragenfeld um bis zum 15. Rahja wieder zurückzukehren. Das sind gerade mal drei Wochen, ich hoffe, dass uns die Zeit reichen wird.