Freitag, 17. Juli 2015

Die Entführung Puspereikens

2. Hesinde 1011 BF

Wir machen Rast in Sabha, ein kleiner Ort zwischen Anchopal und Birchaluk. Wir können in einer Karawanserei übernachten und eine Heilkundige sieht sich seinen Fuss an. Heute ist hier ein Erntefest und ich bin froh mal einen Tag zu rasten und sogar ein wenig zu feiern und freu mich schon den Alkohol mal wieder in Strömen fliessen zu lassen.

Hilbert geht es ein wenig besser, wir können wohl morgen gleich weiterziehen.
Ich glaube wir haben Sulman abgehängt, aber Hilbert ist weiterhin sehr nervös.

Ein seltsam gekleideter Zwerg gesellt sich am Abend zu uns. Er heißt Kaldrim und kommt aus den Beilunker Bergen irgendwo. Er hat denselben Weg wie wir und wird morgen mit uns weiterreisen nach Mherwed.

Hilbert hat einen anderen Magus entdeckt und wird immer nervöser. Der Mann ist ein Riese, über 2 Schritt groß, scheinbar ein Nordmann und er schaut finster in unsere Richtung. Hilbert denkt er käme von Sulman, aber ich glaube das nicht. Es wäre irgendwie so unpassend, dass Sulman einen solchen Hünen hinter uns her schicken würde. Er ist viel zu auffällig hier im Süden.

Ein Rondra-Priester ist auf dem Fest eingetroffen und gibt seine Geschichten zum Besten. Die Tulamiden lieben Geschichten und eine große Traube hat sich um den Mann gebildet.

Plötzlich stürmen Menschen schreiend durch das Tor und rufen um Hilfe. Sie schreien irgendwas von „die Toten kommen“ und Panik bricht aus. Ich schnappe mir Hilbert und wir versuchen uns durch die Menschenmassen in unsere Zimmer zu schieben um unser Zeug zu holen und schnellstmöglichst zu fliehen. Doch kaum habe ich mein Zeug geschnappt und eile aus meinem Zimmer, höre ich einen hässlichen animalischen Schrei, dass mir das Blut in den Adern gefrieren lässt. Ein dunkles geflügeltes Etwas stürzt direkt auf Hilberts Zimmer zu und kracht durch das Mauerwerk. Ich sehe nur noch Steine fliegen und eine riesige Staubwolke umgibt uns, als das Untier sich wieder erhebt und davonfliegt. Ich kämpfe mich eiligst übers Geröll in sein Zimmer. Doch Hilbert ist fort. Er hat ihn sich einfach geholt. Ich setze mich auf einen Geröllstein und fühle mich zerschlagen. Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit breitet sich in mir aus. Ich habe nichts und niemanden mehr. Keine Heimat, keine Familie, keine Freunde und nicht einmal mehr jemanden zu beschützen. Ich bin völlig allein.

Ich durchsuche sein Zimmer ob noch irgendetwas zu finden sei, was mir weiterhelfen kann ihn zu retten. Aber ausser seiner Tasche finde ich nichts. Als ich sie durchsuche finde ich sein Tagebuch. Er hatte mir nie gesagt was genau er in Mherwed wollte und ich fand leider auch keinen Hinweis darauf ausser ein Pergament auf dem unbekannte Wörter wohl abgeschrieben waren,. Ich glaube es ist echsisch, doch seltsamerweise starre ich auf das Blatt und erkenne die Bedeutung der einzelnen Wörter, zusammenhanglos, doch deutlich erkennbar. Ich bin noch mehr verwirrt. Warum kann ich diese Wörter erkennen ? Hat Puspereiken irgendwas mit mir gemacht ?

Draussen wird es ruhiger, das Geschrei hat aufgehört. Ich versuche mich zu sammeln und verlasse den Raum. Der Hüne kommt zielstrebig auf mich zu und fragt ob ich und Hilbert was damit zu tun hatten. Aus reiner Hilflosigkeit beschliesse ich ihm alles was ich weiss zu erzählen, Kaldrim und der Geweihte gesellen sich ebenso dazu. Alleine komme ich in dieser Sache eh nicht weiter.

Der Priester beschliesst, dass diese ganze Artefaktsache von solcher Wichtigkeit sei, dass die Rondrakirche davon erfahren sollte und wir beschliessen am nächsten Morgen gemeinsam nach Anchopal aufzubrechen.

Es stellte sich heraus, dass die Toten 5 Leichen vom hiesigen Boronsanger waren, die mit einem Blutopfer zum Leben erweckt wurden. Kaldrim, Ardo und Ragnar kümmerten sich darum.