Montag, 20. Juli 2015

Ein alter Bekannter wird besiegt

13. Boron 1019 BF

Es ist noch immer dunkel, als wir aufbrechen, doch schon bald beginnt der Morgen zu dämmern. Wir erreichen nach einigen Stunden die Küstenstraße und sehen wie Urdo von Gisholm an der Steilküste steht und winkt. Als wir aufs Meer blicken, erkennen auch wir die Thalukke, die sich nähert. Sie hat zwei schwarz-rote Dreiecks-Segel gelichtet auf denen die siebengezackte Dämonenkrone prangert. Bei den Göttern, sie tragen sie schon offen zur Schau!

In vollem Galopp preschen wir auf Urdo von Gisholm zu. Wir sehen wie die Truhe sich plötzlich erhebt und in Richtung Schiff schwebt, wer ist so machtvoll eine solch schere Truhe so weit schweben zu lassen? Ein Blick auf die Thalukke lässt mir fast das Herz stehen und ich greife fester meine Dschadra. An Deck steht hochkonzentriert Sulman al Vanish. Er sollte längst tot sein. Sind denn diese Borbaradianer überhaupt nicht tot zu kriegen!?

Ich konzentriere mich auf Urdo von Gisholm und nachdem Urdo mit seiner Axt auf ihn eingeschlagen hat, ihn jedoch verfehlte, schleudere ich meinen Speer. Doch auch ihm kann er unglaublich schnell ausweichen und die Dschadra schlägt weit hinter ihm im Boden ein. Ich presche an Urdo vorbei um nach dem Speer zu greifen, doch wie schon so oft unterschätze ich meinen fehlenden Arm, verliere beim hinunterbeugen den Halt und stürze genau auf meinen gesunden Arm. Ich höre es noch furchtbar knacken und ein Schmerz durchfährt mich. Der Arm scheint gebrochen und untätig sehe ich mit an, wie meine Gefährte sich alleine Urdo stellen. Doch trotz des Schmerzes kommen keinerlei Tränen, nur furchtbare Enttäuschung durchfährt mich ob der Untätigkeit, der ich ausgeliefert bin.

Plötzlich erscheint eine Kugel völliger Schwärze um die schwebende Kiste herum. Man hört ein Platschen und Zerbersten und übelste tulamidische Flüche ergießen sich aus der Richtung des Boots. Nach kurzer Zeit erkenne ich wie das Schiff sich entfernt und ich bin erleichtert. Dennoch kämpfen Hurdo, Dschafar und Ragnar noch immer gegen den untersetzen Mittelreicher, der unglaublich wendig und schnell ist. Doch was ist das? Er scheint zu altern. Er wird faltig und grau, doch seine Schnelligkeit ist noch immer unglaublich. Ich versuche meinen Khunchomer zu greifen, doch der Schmerz ist zu stark und der Arm hängt leicht verdreht herab. Es ist unmöglich eine Waffe zu halten. Dennoch muss ich irgendetwas tun. Und wenn man ihn nur irgendwie zu Fall bringen kann, zur Not mit den Beinen. Ich erhebe mich und gehe langsam auf den Kampfplatz zu, doch ehe ich ihn erreiche, zerfällt Urdo von Gisholm vor unseren Augen zu Staub.

Wir sehen alle sehr zerschunden aus. Ich bitte Hurdo mir beim Richten meines Arms zu helfen, doch er stellt sich ungeschickt an, wahrscheinlich weil er selbst aus unzähligen Wunden blutet, und ich bitte ihn es sein zu lassen. Flehend schaue ich Ragnar und Dschafar an. Dschafar trinkt einen Trank und macht sich an meinem Arm zu schaffen. Ich spüre wie die Knochen sich wieder zusammenfügen, die Muskelfasern sich wieder verbinden und als mein Arm weitgehend verheilt ist, sehe ich an einer Stelle, dass die Haut dort ein wenig seltsam aussieht. Wie eine trockene Grindstelle, jedoch leicht braun-grünlich und ich mache meine Ärmel runter, oder das was davon übrig ist. Danach mache ich mich an Hurdos Wunden und verbinde ihn fachmännisch.

Plötzlich höre ich ein Plätschern und als ich mich umdrehe, sehe ich ein Hexagramm auf dem Boden und ein kleiner Wasserelementar bringt einen Edelstein nach dem anderen aus dem Meer hinauf. Wahnsinn! Welch fantastische Idee. Ich lobe Ragnar mehrfach, denn das hätte wohl keiner für möglich gehalten, dass man die Edelsteine noch bergen kann. Wir haben zwar Sulman nicht aufhalten können, doch dieser Sieg ist unser! Wir haben die Steine, wir haben das Buch! und zwei Borbaradianer weniger auf Dere! Ich würde unseren Auftrag nicht gerade als 'im Geheimen' betrachten, dennoch erfolgreich!

Wir beschließen, per Pferd und Flussschiff nach Fasar zurückzukehren.