Freitag, 17. Juli 2015

Ein neues Leben

5. Travia 1011 BF

Da ich oft die Männer in die Wildnis begleite zeigen sie mir wie man Spuren liest, wie man Fallen für größere Tiere bauen kann und wie man gefangenes Wild ausnimmt, häutet und Felle nutzbar macht.

Ich werde zu einer richtigen Wilden und muss darüber fast schmunzeln. Wenn meine Mutter mich so sehen könnte.

Ich komme freudestrahlend mit einem Baumwürger und einem Harnischgürtler zurück und alle bejubeln mich.

Bis auf die immer seltener werdenden Übergriffe der Mittelreicher lässt es sich hier aushalten. Da mich alle nur Yamirajida nennen, habe ich diesen Namen auch angenommen. Ich gehöre nun zur Familie. Ich helfe wo ich kann, bin kampffähig, kenne mich im Dschungel einigermassen aus und kann Tinkturen mischen, solange ich die dazugehörigen Zutaten finde, was sich immernoch als nicht allzuleicht herausstellt ohne Hilfe. Oft bringe ich was Falsches mit und sie können nicht umhin sich darüber lustig zu machen. Doch ich nehme es ihnen nicht übel sondern versuche mein Bestes.

Darjin und ich sind nun offiziell ein Paar, doch wird es akzeptiert, dass ich noch nicht den Kreis abschreiten will – was in Maraskan sowas wie eine Hochzeit ist. Ich habe Angst schon wieder einen geliebten Menschen zu verlieren und in mir sträubt sich alles gegen eine Hochzeit.

Denn noch weiss ich nicht was die Zwillinge und ihre Diener mit mir vor haben.
Doch habe ich mittlerweile weder Angst vorm Sterben wie damals im Gefängnis, noch die Sehnsucht danach wie in den Arenen Al Anfas oder nach der Erkenntnis meines abgetrennten Armes, mittlerweile glaube ich auch nicht mehr daran irgendwann an Rondras Tafel zu sitzen – sondern glaube fest an meine Wiedergeburt und dieser Gedanke tröstet mich.