Montag, 20. Juli 2015

Kaltenstein

14. Hesinde 1019 BF

Als wir am nächsten Morgen wieder unterwegs sind, fragt Kaldrim mich plötzlich ob ich schwanger sei!? Ist er noch ganz dicht? Ich erkläre ihm, dass nicht mein Bauch an Masse zugelegt hat, sondern ich an sich. Wenn ich die Zeichen richtig deute, bin ich auf dem Weg mich in einen Leviathanim zu verwandeln. Ich rieche Magie, die Haare gehen mir aus, meine Augen haben sich verändert, mein Körperbau wird massiver und nun habe ich auch noch Probleme mit der Kälte. Alles Anzeichen dafür, ob ich es nun will oder nicht. Ich hoffe nur, dass ich nicht tatsächlich irgendwann so aussehe, wie dieses riesige Echsenvieh in Maraskan. Das ist kaum vorstellbar.

Von Weitem erkennen wir auf einem Hügel eine Burg, von der aus Ragnar einen magischen Schimmer wahrnimmt. Nicht lange danach erreichen wir einen Weiler, mit einem Sägewerk und einigen Holzfällern. Man begegnet uns argwöhnisch und abweisend und als wir uns nach der Burg erkundigen, erklärt uns ein Borongeweihter, dass sich auf der Burg ein Geist aufhält und man sich davon fern halten sollte. Ich bin dafür weiterzureiten, doch Ragnar lässt sich nicht beirren. Dort ist irgendwas und wir schauen es uns genauer an.

Eine alte Burgruine zeugt von längst vergangenen Tagen. Die Außenmauern sind weitgehend zerstört, doch nicht von Geschützen, sondern es sieht gerade so aus, als hätte etwas Riesiges dagegen geschlagen. Ragnar erkennt eine Kreuzung von Kraftlinien im Hof und unter der Erde eine starke magische Präsenz. Die Zugbrücke ist ebenfalls zerstört und Kaldrim, Isonzo und Ragnar machen sich auf den Weg auf den Resten hinüber zu balancieren. Dschafar und ich bleiben zurück.

Nach einiger Zeit kehren sie zurück. Ragnar trägt eine große Knochenkeule, wickelt sie ein und befestigt sie am Sattel. Scheinbar eine wichtiges, sehr machtvolles Artefakt schamanistischen Ursprungs. Wer weiß wozu das gut ist. Als wir wieder auf die Reichsstraße zurückkehren, erkennen wir Hufspuren im frischen Schnee, von sechs Pferden. Diese Reisegruppe mit dem alten Greis und den zwei Kindern hat tatsächlich denselben Weg. Ob das wirklich nur ein Zufall ist?
Als es bereits dämmert, erreichen wir Wargen, ein von Palisaden umrundetes Dorf mit Wachtürmen. Ein Wachhabender gibt mit lockerer Zunge Auskunft, dass die andere Reisegruppe ebenso das Dorf passiert hat.

Wir nächtigen in der Herberge "Wargener Wagenrund" und wieder schlafe ich direkt am Herd, meinen Stein am Herdrand zum Aufwärmen.