Sonntag, 19. Juli 2015

Rückkehr nach Gareth

19. Rondra 1017 BF

Am nächsten Morgen machen wir uns mit Hüter Bormund, der das Amt des Hohen Lehrmeisters angetreten hat, Ucurian, unter dem Banner der Bannstrahler, und einigen Handwerkern mit den letzten essbaren Vorräten und einigen Packtieren auf nach Gareth. Den Leichnam von Arras de Mott und das Szepter des Hüters haben wir ebenfalls dabei. Unsere Pferde finden wir ein paar Meilen südlich, wo die ersten saftigen Gräser und Büsche zu finden sind, nicht weit von einem kleinen Gebirgsbach entfernt. Sie sehen schon besser aus. Ein Lächeln drängt sich in mir auf, als ich Soraya liebevoll und dankbar den Hals streichele. Diesmal haben wir gesiegt. Wir haben sein Ritual gestört. Das erste Mal, dass ich mir unseres Sieges bewusst bin und ich bin stolz auf uns. Ich steige auf und reite lächelnd mit den anderen Richtung Greifenfurt.

Doch in Greifenfurt sehen wir schon von Weitem das golden schimmernde Zelt der Praioskirche, inmitten eines Lagers voller Büßer, Geißler, Armenschwestern, Pilgern, Söldnern und Sonnenlegionären. Der Bote des Lichts befindet sich mit seinem Troß vor Ort. Er befindet sich auf einem Sonnenzug nach Elenvina und schart immer mehr Gefolgsleute um sich. Wir bekommen durch Ucurian und dem Anwesenden Amando Laconda da Vanya die Gelegenheit einer Audienz. Jariel Praiotin wird uns mit vollständigem Titel vorgestellt "Nuntius Luminis Sanctus, Excelissimus, Lichteslicht, Herr der Hälse und Hände, himmlischer Prinz der Könige und Fürsten, Richter des wahren Seins, Künder der Heiligkeit, Wahrer der Weltordnung, Marschall der Sonnenlegionen, Herr der Lüfte und Lande, Meister der göttergefälligen Inquisition!" Während der langen Anrede, starre ich den Boten des Lichts ehrfurchtsvoll an und warte ab, bis wir das Wort erteilt bekommen.

Wir berichten was geschehen ist und werden gefragt wie lange es noch dauern wird , bis der Dämonenmeister sich offen zeigt, doch ich kann ihm darauf keine Antwort geben. Doch habe ich das ungute Gefühl, dass es bald sein wird. Jariel Praiotin ist sichtlich besorgt über die Kunde die er hört. Er verspricht uns jede Hilfe der Kirche, doch bittet er uns Stillschweigen zu bewahren. Er selbst muss nun zuerst diese Kirchenspaltung überwinden, denn eine Kirche, die Uneinigkeit zeigt in diesen Tagen, wäre eine noch größere Gefahr für den Kontinent.
Er bitten uns herauszufinden was der Dämonenmeister plant und wann er zuschlagen wird. Er spricht auch Ragnar und Kaldrim von dem Vorwurf der Ketzerei frei und erkennt ihre Symbole zum Wohle der zwölfgöttlichen Ordnung an. Nach dem Gespräch bedanke ich mich für das Vertrauen was uns nun entgegengebracht wird und verabschiede mich würdevoll, ehe ich das Zelt verlasse.

Ich suche schleunigst das Gasthaus auf, in dem wir unterkommen und genehmige mir einige Schnäpse, ehe ich mich beruhige und mir langsam Gedanken mache, was ich jetzt tun werde. Ich schaue meine Gefährten einen nach dem anderen an, lächle dann und frage Kaldrim, wohin sein Weg ihn führen wird und ob ich ihn begleiten kann. Ragnar und Ardo frage ich ebenso, doch wenn mich irgendwer nach all dem Geschehenen aufbauen kann, dann unser fröhlicher Zwerg. Es ist erst Sommer, also werde ich ihn mit meinen Freunden genießen, anstatt wieder Trübsal zu blasen in Borbra. Doch den Winter verbringe ich sicherlich dort, da bin ich mir jetzt schon sicher. Zum Tsafest möchte ich wieder zuhause sein.

Ragnar wird nach Olport zurückreisen, während Kaldrim und ich nach Kuslik ziehen. Nach einer kurzen Diskussion mit Ardo reisen wir zu dritt, da Ardo nach Arivor will und wir so fast ein gemeinsames Ziel haben. Keine Stunde später reiten wir zu dritt gen Osten die Reichsstraße entlang.