Freitag, 17. Juli 2015

Traumpulver

21. Hesinde 1011 BF

Als wir am nächsten Morgen noch unsere Wassersuche besprechen, hören wir Schreie und ein kleiner Junge wankt schwer verletzt auf uns zu. Er hat einen tiefen Schnitt am Bein und eine aufgerissene Wange. Ragnar stürzt gleich auf den Jungen zu um ihm zu helfen, während ich, Ardo und Kaldrim unsere Waffen zücken um nach Verfolgern Ausschau zu halten. Wir finden eine Blutspur auf dem felsigen Untergrund und nachdem wir den ärmlich gekleideten Jungen in guten Händen wissen, bei unseren Heilbegabten Ragnar und Korvo, machen wir uns auf die Spurensuche. Ardo geht voraus und nach einiger Zeit erreichen wir ein kleines Plateau und sehen einen Höhleneingang, der von einem einfachen Fell bedeckt ist. Vom Inneren hört man ein kläglichen Stöhnen eines alten Mannes und wir betreten dessen Wohnhöhle. Alles ist einfach und schlicht, ein paar Holzregale, Felshocker und ein karges Bett auf dem ein Mann liegt. Er hat vor Schrecken geweitete Augen und Panik zeichnet sein Gesicht. An der Wand ist ein kleines Auffangbecken in das Wasser in einem kleinen Rinnsal hinabtropft. Ich nehme mir gleich eine Hand voll um meinen Durst zu löschen. Ich stelle mich hinter den Fellvorhang um ungebetene Gäste abzufangen, während Ardo und Kaldrim sich um den Alten kümmern. Kurze Zeit später kommen Ragnar und Korvo mit dem Jungen den Hügel hinauf, doch plötzlich beschleicht mich ein unangenehmes Gefühl. Mir wird schwindelig und leicht übel. Ich sage noch kurz meinen Gefährten Bescheid und setze mich an die Wand ehe ich kurzerhand das Bewußtsein verliere. Doch ich schlafe nicht. Nein im Gegenteil, ich rutsche in eine fantastische Traumwelt. Alles ist so seltsam vertraut. Ich sitze auf einem großen prunkvollen Thron und allerlei Echsen und Echsenwesen huldigen mir. Ich fühle mich stark und mächtig. Alle liegen mir zu Füßen und ich habe viel erreicht. Ganze Länder habe ich erobert. Ich bin eine starke und geschätzte Königin, die ein eigenes Reich befehligt. Ich fühle mich großartig in dieser Traumwelt und irgendwann falle ich in tiefen Schlaf.