Donnerstag, 16. Juli 2015

Wieder in der Klamm

5. Efferd 1009 BF

Wir hatten nach fünf Tagen wieder die Klamm erreicht. Die Reise war einfacher verlaufen als das erste Mal. Wir hatten die meiste Strecke mit dem Flußschiff zurückgelegt und hatten die gestrige Nacht wieder am kleinen Wäldchen am See verbracht. Dort konnten wir auch unsere Wasservorräte auffrischen. Wie beim ersten Mal kam des nachts wieder der rötliche Sandsturm, begleitet von schaurigem Heulen und Schreien, doch diesmal waren wir darauf vorbereitet.

Als wir tagsdarauf in die Klamm klettern mussten, nahm Buka mich einfach so über die Schulter und trug mich, sehr zu meinem Leidwesen. Ich hasste es so abhängig zu sein. Doch es schien ihm nicht wirklich Mühe zu bereiten. Haldan reagierte nicht gerade freundlich ihm Gegenüber. Er traute ihm noch immer nicht, da diese Dinge einfach nicht menschlich erschienen.

Ich dagegen traute ihm immer mehr, nachdem er mir tagtäglich half mit meiner Klinge besser umzugehen. Es war nicht einfach anfangs, da Buka seinen eigenen Kampfstil hatte, jedoch stellte er sich sehr schnell auf mich ein und weckte mich jeden Tag noch vor Morgengrauen um mit mir zu trainieren. Ich hatte ihn in der Akademie darum gebeten und er hatte sich ohne Gefühlsregung dazu bereit erklärt. Ich schien ihm weder leid zu tun, noch wirkte er wirklich herzlich hilfsbereit, sondern er tat einfach was man ihm sagte oder was er für das richtige hielt. Ich gab mir grosse Mühe und war wahnsinnig ehrgeizig, doch merkte ich auch, dass mich Buka beim Kämpfen in einem Bruchteil von Sekunden ohne Probleme töten konnte, so präzise und überragend war sein Kampfgeschick. Doch er trainierte mich nur bis zu Klamm, danach wurde es zu eng und anstrengend. Ich musste meine Kräfte für den Aufstieg und die Wüste sparen.

Als es Abend wurde in der Klamm, verteilten wir uns wieder in die vorhandenen Felsnischen, jedoch blieb ich diesmal bei Buka, während Haldan auf Tarea aufpasste.
Nachts rauschte wieder der fürchterliche Sandsturm an uns vorbei und während ich wieder zugewickelt in der Ecke kauerte, saß Buka schützend vor mir. Ihn schien das alles nicht so zu erschüttern wie uns. Kaum war der Sturm vorüber, hörten wir wieder die Huflaute und sahen das grünliche Lichtschimmern, doch keiner traute sich herauszuschauen. Dann war es wieder still und die restliche Nacht verlief ruhig, so dass wir sogar ein wenig schlafen konnten.