4./5. Rahja 1019 BF
Ich wache auf, denn es ist kalt und klamm. Die Ruinen sind bedeckt von Nebelschwaden. Doch das Firmament ist sternenklar und der Mond scheint voll und hell. Der Nebel verändert sich und drei rötlich schimmernde Gestalten manifestieren sich. Sie tragen Kettenhemden, Schwert und einen Wappenrock aus Perricum. Ich erkenne einen Mann und zwei Frauen. Offensichtlich Rondrageweihte. Sie bewegen sich auf den Dorfplatz zu und ich folge ihnen. Aus dem Gasthaus kommt ebenfalls jemand und verharrt.
Plötzlich beginnt eine der Frauen zu sprechen: "Siehe Solaske, das Elfenbild ist endlich gekommen!"
Die andere erwidert "Schweig... der Feind ist nah. Sie werden sich das heiligste der Ungeheuer holen. Wir müssen Wacht halten!" ... noch mehr Gestalten treten aus dem Schatten des Gasthauses hervor
"Das Bündnis ist da! Sie sind alle da!" vernehmen wir noch die Stimmen, ehe sich die Geweihten wieder langsam in Nebelschwaden auflösen.
Von Weitem erklingt ein Frauenschrei. Wir folgen dem Schrei und eine schwer verletzte Kämpferin stürzt uns entgegen und bricht vor uns zusammen. Der Kleidung nach zu urteilen eine Amazone. Wir bringen sie zurück zum Gasthaus und verbinden ihre Wunden. Beeindruckt starre ich sie dabei an. Eine leibhaftige Amazone. Ihre Statur trotzt nur so vor Kraft. Ich streiche ihr die schweißnassen, schwarzen Haare aus dem schön geformten Gesicht. In diesem Moment stöhnt sie leise vor Schmerz, doch sie kommt noch immer nicht zu sich. Sie hat übelste Schwerthiebe abbekommen und nachdem sie weitgehend stabil ist, versuchen wir erneut ein paar Stunden zu schlafen. Ich hole mein Zeug aus den Ruinen zurück und lege mich in die Gaststube. Die Nebelschwaden sind verschwunden. Ich starre an die Holzdecke der Stube.... "das heiligste der Ungeheuer"... wir müssen Azaril aufhalten! Doch was ist mit der Amazone passiert?
